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Sieben Frauen in Indien, sieben Schicksale: Das mehrfach preisgekrönte Drama ist ein sehenswerter Ensemblefilm mit kämpferischem Bollywood-Charme.

7 Göttinnen

Indien / Deutschland 2015,
Regie und Drehbuch: Pan Nalin

Frei ab 12 Jahren,
frei ab 6 Jahren in Elternbegleitung,
103 Minuten


Weitere Vorstellungen sind geplant!


Freida hat ihre besten Jugendfreundinnen zu sich nach Goa eingeladen, wo sie gemeinsam mit ihnen den Junggesellinnenabschied feiern will. Die Gesellschaft könnte unterschiedlicher kaum sein: Suranjana ist eine toughe Geschäftsfrau und Mutter, Joanna eine aufstrebende Schauspielerin, Mad eine mit dem Erfolg ringende Musikerin, Nargis engagierte Umweltaktivistin, und die ehemalige Spitzenstudentin Pam ist inzwischen Hausfrau. Umsorgt werden alle von Freidas Hausmädchen Laxmi. Die jungen Frauen genießen die gemeinsamen Stunden und feiern ausgelassen. Nach und nach kehrt die alte Vertrautheit zurück, die Frauen erzählen mehr von sich, und es stellt sich heraus, dass sie mit ihrem Leben keineswegs so glücklich sind, wie es scheint. Jede von ihnen trägt unerfüllte Träume und schlechte Erfahrungen mit sich herum. Doch die anfangs so heitere Stimmung wird, zunächst durch scheinbare Kleinigkeiten, mehr und mehr getrübt, und schließlich kommt es zu einem tragischen Ereignis, das nicht nur die geplante Hochzeit in Frage stellt.

Die Leichtigkeit des Beginns ist trügerisch: Dies ist keinesfalls ein lockerer Mädelsfilm und schon gar keine Komödie, auch wenn gelegentlich gekichert und oft getanzt und gesungen wird. Hier geht es um Frauenbilder und Frauenleben im modernen Indien – ein offenkundig schwieriger Balanceakt. Der Film bildet diese Schwierigkeiten ab und bezieht von Minute zu Minute immer eindeutiger Stellung für die Frauen und für ihren Kampf um Selbstbestimmung und Anerkennung.

Pan Nalin gelingt es, seine für indische Verhältnisse ziemlich radikalen Ansichten in publikumswirksame Bilder zu verpacken. Ebenfalls positiv ist die beeindruckende Ensembleleistung der Heldinnen in einer Geschichte, die wenig auf Identifikation setzt und stattdessen auf repräsentative Frauenfiguren. Pan Nalin zeichnet ein realistisches Bild von Indien, das ebenso faszinierend wie Furcht erregend ist: ein Land, in dem auch heute noch Frauen mit großer Selbstverständlichkeit als Objekte behandelt werden und ständig mit sexueller Gewalt rechnen müssen. Kein Wunder, dass die Göttinnen zornig werden!

Autorin: Gaby Sikorski
Mit freundlicher Genehmigung von
  • www.programmkino.de
  •  Offizielle Filmwebseite
    Weitere Vorstellungen sind geplant!