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Der Film zum Wochenende für Toleranz:

Die Mitte der Welt

Andreas Steinhöfels preisgekrönter Roman ist die Vorlage für den herausragenden Coming-of-Age - Film von Jakob M. Erwa.

Deutschland / Österreich 2016,
Regie und Drehbuch: Jakob M. Erwa,
nach dem gleichnamigen Roman von Andreas Steinhöfel

Frei ab 12 Jahren,
frei ab 6 Jahren in Elternbegleitung,
115 Minuten,
Prädikat: besonders wertvoll

Ermäßigt für alle:
Nur 5,00 Euro Eintritt


Der Eröffnungsfilm zum Wochenende für Toleranz:

Pfeil HEUTE - Donnerstag, 19. April um 19.30 Uhr im Capitol


"Das bin ich, ein ganz normales Landei. Vielleicht ein bisschen schwuler als andere. Aber sonst Standard-Ausstattung." So stellt sich der siebzehnjährige Phil als Ich-Erzähler dem Publikum vor. Ein fröhlicher Teenager, der sich prima mit seiner Zwillingsschwester Dianne und noch besser mit der besten Freundin Kat versteht. Als er aus dem Sommercamp ins traute Heim, eine Art Villa Kunterbunt im biederen Spießer-Viertel, zurückkehrt, sieht er nicht nur den Wald durch einen Sturm verwüstet, auch der Familiensegen hängt überraschend schief: Die alleinerziehende Mama und seine Schwester reden plötzlich kein Wort mehr miteinander. Den Grund für die emotionale Eiszeit kann sich Phil nicht recht erklären. Dann taucht ein neuer Schüler namens Nicholas auf. Phil ist hellauf begeistert, leider jedoch ziemlich schüchtern. Aber das Objekt der Begierde geht lässig zur gekonnten Flirtoffensive über. Um leidenschaftliche Erfahrungen reicher, radelt Phil fortan freihändig nach Hause. Endlich die ganz große Liebe? Oder vielleicht doch eine schöne Illusion?

Dank einem Kaleidoskop quirliger Figuren samt ihrer spannenden Geheimnisse gelang es dem gleichnamigen Roman von Andreas Steinhöfel zum Bestseller zu avancieren. Dass diese schwule Coming-of-Age-Geschichte ohne gängiges Coming-Out-Drama auskommt, macht sie umso stärker. Das Koordinatensystem hat sich verändert: Die sexuelle Orientierung der Liebeswütigen ist längst nicht mehr Thema, Akzeptanz gilt als Normalfall gesetzt. „Schön wär’s!“, mag mancher da einwenden. Und doch ist gerade diese selbstverständliche Präsentation des Andersseins eine großartige Ohrfeige für jede Form von Homophobie – ob latent in Form von blöden Sprüchen oder als heimtückische Gewalttat. Welch schöner Triumph, dass diese Ode an das Unangepasstsein es sogar auf das Filmfestival Moskau geschafft hat: Nicht irgendwo versteckt, sondern mitten im Wettbewerb.

Autor: Dieter Oßwald
Mit freundlicher Genehmigung von
  • www.programmkino.de
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