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Diese sensible Liebesgeschichte voller bezaubernder surrealistischer Details gewann auf der Berlinale 2017 den Goldenen Bären.

Körper und Seele

Ungarn 2017,
Regie und Drehbuch: Ildikó Enyedi

Frei ab 12 Jahren,
116 Minuten

Eintrittspreis: 8,00 Euro,
ermäßigt: 7,00 Euro


Nur noch einen Tag im Programm:

Pfeil MI 29.11. um 21.15 Uhr


Liebe am Arbeitsplatz? Doch die gibt’s. Viele Paare kommen sich zwischen Büro und Teeküche näher. In einem Schlachthof aber scheinen Romanzen ganz unmöglich. Und doch erzählt die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi eine verhaltene und doch romantische, langsame und doch packende, märchenhafte und doch realistische Liebesgeschichte. Und gewann damit den Goldenen Bären der diesjährigen Berlinale.

Maria, die neue Qualitätskontrolleurin, tritt ihre Arbeit im Schlachthof an. Eine eigentümliche Frau, das sieht Endre, Leiter des Schlachthofes, sofort: Steif, fast roboterhaft, mit unbewegtem Blick sucht sie einen unbesetzten Tisch in der Kantine, spricht mit niemandem, meidet jeden Kontakt mit den Kollegen, bleibt unzugänglich und kühl. Und doch ist sie von einer elfenhaften Schönheit, die Endre nicht verborgen bleibt. Dann kommt durch einen Zufall heraus, dass Endre und Maria in der Nacht zuvor dasselbe geträumt haben: Ein Hirsch trifft in einem verschneiten Wald eine Hirschkuh. Endre versucht den Vorfall herunterzuspielen, doch weil sich die Träume auch in den folgenden Nächten gleichen, kann man sie nicht einfach ignorieren. Langsam, sehr langsam kommen sich Endre und Maria, zwei Menschen mit großen Wunden auf der Seele, näher.

Regisseurin Ildikó Enyedi nimmt sich sehr viel Zeit, ihre schwierigen Charaktere zu beschreiben. Während Endre mit den Frauen längst abgeschlossen hat und aus Angst vor Zurückweisung eines einsames Leben führt, muss Maria den Kontakt mit anderen Menschen erst noch lernen. Zu den schönen Ideen des Films zählt, dass sie - obwohl eine erwachsene Frau - noch immer zu einem Kinderpsychologen geht und zuhause mit Playmobilfiguren und Salzstreuern mögliche Gespräche einübt. Wenn sie durch beherzten Griff in Kartoffelpüree oder in das Fell eines Rinds trainiert, Berührungen zu ertragen, hat das etwas sehr Anrührendes und Komisches. Denn komisch ist dieser Film auch.

Solch ein Kammerspiel an ungewöhnlichem Ort funktioniert nur mit den richtigen Schauspielern. Besonders Alexandra Borbély überzeugt durch eine fast völlige Reduktion von Mimik und Gesten. Umso überraschender ist es, wenn sich ihr wächsernes Gesicht zu einem zaghaften Lächeln öffnet.

Autor: Michael Ranze
Mit freundlicher Genehmigung von
  • www.programmkino.de


  • Auszeichnungen:
    Berlinale 2017:
    Goldener Bär
    Fipresci-Preis des Internationalen Verbandes der Filmkritik
    Preis der Ökumenischen Jury

    Pressestimmen:

    Ein sensibel und fantasievoll erzählter Film über die Mühsal, sich anderen Menschen zu öffnen und die Schönheit, wenn es gelingt.
    (Spiegel.de)

    "Körper und Seele" ist leise, genau, analytisch, magisch, unerbittlich und durchzogen von einem befreienden Humor. Poetischer, romantischer und dabei doch frei von Kitsch kann man das Klischeebild der "Traumfabrik Kino" kaum auf die Leinwand bringen.
    (Spex)

    Ein grandioses Stück Kino.
    (Der Tagesspiegel)

    Zärtlich, poetisch, berührend, dann wieder krass, kühl, schmerzhaft: "Körper und Seele" ist eine vielfältig widersprüchliche und gerade deshalb so spannend-berührende Liebesgeschichte.
    (Filmstarts.de)
     Offizielle Filmwebseite
    Nur noch einen Tag im Programm!