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Kirche im Kino: Wir müssen weiter reden

Three Billboards outside Ebbing, Missouri

Ausgezeichnet mit zwei Oscars: Beste Hauptdarstellerin (Frances McDormand) und bester Nebendarsteller (Sam Rockwell). Doppelbödige Gesellschaftssatire über die USA von heute.

USA 2017,
Regie und Drehbuch: Martin McDonagh

Frei ab 12 Jahren,
frei ab 6 Jahren in Elternbegleitung,
115 Minuten,
Prädikat: besonders wertvoll


Pfeil Am Sonntag, 4. November um 17.00 Uhr

Musikalisch wird der Filmgottesdienst vom Tenor Volko Neitmann gemeinsam mit dem Bezirkskantor Christopher Weik am Klavier gestaltet, die Verbindung mit einem biblischen Text und inhaltliche Impulse übernimmt Dekanin Ulrike Laakmann.

Eintritt frei - Spende herzlich willkommen!



15 Monate sind vergangen, ohne dass der Mörder ihrer Tochter ermittelt wurde. Noch immer tappt die Polizei von Ebbing, Missouri im Dunkeln. Und so unternimmt Mildred Hayes (Frances McDormand) eine Aufsehen erregende Aktion. Sie bemalt drei Plakatwände an der Stadteinfahrt mit provozierenden Sprüchen, die an den städtischen Polizeichef, den ehrenwerten William Willoughby (Woody Harrelson), adressiert sind, um ihn zu zwingen, sich um den Fall zu kümmern. Als sich der stellvertretende Officer Dixon (Sam Rockwell), ein Muttersöhnchen mit Hang zur Gewalt, einmischt, verschärft sich der Konflikt zwischen Mildred und den Ordnungshütern des verschlafenen Städtchens nur noch weiter.

Der neue Film von Martin McDonagh (Brügge sehen und sterben?) verbindet aufs Meisterhafte den trockenen und bissigen Humor des irischen Regisseurs mit der radikalen Realität eines bestimmten amerikanischen Milieus, innerhalb derer er sich bewegt. "Three Billboards outside Ebbing, Missouri" ist eine gelungene Genre-Mischung aus Western, Rachedrama und bitterböser schwarzer Tragikomödie. Dabei sind sämtliche Figuren von unglaublich unterhaltsamer Ambivalenz: keine Figur ist nur stark und rechtschaffen, nur böse und hintertrieben. Polizeichef Willoughby, den Woody Harrelson mit stoischer Miene spielt, ist rechtschaffen und ein Fels in der Brandung. Polizist Dixon, Willoughbys rechte Hand, erscheint auf den ersten Blick als tumber cholerischer Rassist und durchläuft doch im Verlauf der Handlung eine Wandlung, die beim Zuschauer durchaus Sympathie weckt. Dies gelingt auch dank des großartigen Spiels von Sam Rockwell, dessen Darstellung eine wirklich ambivalente Figur erschafft, die trotz aller Komik tragische Tiefe besitzt. Als Mildred brilliert die Oscar-Preisträgerin Frances McDormand. Sie spielt die verzweifelte Mutter eines ermordeten Kindes mit so viel innerer Verzweiflung und Entschlossenheit, dass man diese in jedem Blick und jeder Geste beobachten kann. Neben den fantastischen Darstellerleistungen zieht der Film seine große Stärke aber auch aus den pointiert trockenen Dialogen, der stimmungsvollen Musik von Carter Burwell und einer Geschichte, die bis zum Schluss mit neuen Wendungen überrascht.

"Three Billboards outside Ebbing, Missouri" ist bitterböse und doch liebevoll gezeichnet, sehr direkt und doch feinsinnig inszeniert, ein Meisterwerk, so vielschichtig wie die Welt, in der es spielt.
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