Mittwoch ist Originaltag: | |
The Florida Project | |
Beinahe wie ein Dokumentarfilm gedreht, ist Bakers realistisches Independent-Drama ein ziemlich raffinierter Kommentar zur Lage der USA und dazu noch witzig und berührend. | |
USA 2017,
Regie und Drehbuch: Sean Baker Frei ab 12 Jahren, Frei ab 6 Jahren in Elternbegleitung, 111 Minuten Eintrittspreis: 7,50 Euro, ermäßigt: 6,50 Euro, Kulturticket: 4,50 Euro Nur noch einen Tag im Programm: Mittwoch ist Originaltag: MI 25.4. um 20.00 Uhr in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln Moonee (Brooklynn Prince) ist erst 6 Jahre alt und hat bereits ein höllisches Temperament. Nur wenige Meilen entfernt vom Eingang zu Disneyworld wächst sie in "The Magic Castle Motel" an einem vielbefahrenen Highway auf. Als echte Straßengöre, einfallsreich und kess, verbringt sie ihren letzten Sommer vor Schulbeginn meist unbeaufsichtigt, stromert mit Freunden durch die Gegend, bettelt Geld für Eis zusammen und spielt ihre Streiche in der Motelanlage, die den Manager Bobby (Willem Dafoe) auf den Plan rufen. Der ruhige Bobby ist so etwas wie der Fels in der Brandung in Halleys (Bria Vinaite) und Moonees Leben. Denn Halley, beinahe selbst noch ein Kind, ist alles andere als ein amerikanisches Vorzeige-Modell. Ohne Beruf und festes Einkommen versucht sie, das Leben mit ihrer Tochter auf unkonventionelle Art und Weise zu meistern und ihrem Kind, soweit es ihr möglich ist, dennoch eine liebevolle Mutter zu sein. Doch irgendwann sind alle Geldquellen versiegt, mit ihrer Freundin hat sie sich verkracht und die Miete ist lange überfällig. Selbst der gutmütige Bobby kann da nicht mehr helfen. Doch gut gelaunt und unbefangen lebt nicht nur Halleys kleine Tochter in ihrer eigenen Welt. Erneut erzählt der Regisseur Sean Baker ("Tangerine L.A.") eine scharfsichtige Milieu-Geschichte, die einem Zerrspiegel gleich die andere Seite einer vermeintlich heilen amerikanischen Hochglanzwelt aus der Perspektive ihrer Bewohnerinnen in den Blick nimmt. Aus der Sicht eines Kindes, das sich mit einem Repertoire von schonungsloser Niedlichkeit bis zu den Umgangsformen eines Gangsta-Rappers in der Welt zu behaupten lernt, verzichtet der Film auf Erklärungen und Anklagen, und trifft dabei mit einer großartigen visuellen Inszenierung und einem reportageähnlichen Stil voll ins Schwarze. In heiteren, knallbunten Bildern erzählt "The Florida Project" von Menschen, die keine Chance haben und führt dem Publikum das Bild einer quietschbunten Traumwelt vor Augen, die ganz schnell hässlich wird, sobald man nur etwas an ihrem Lack kratzt. Mit Laiendarstellern und dem wunderbaren Willem Dafoe gelingt Sean Baker ein raffiniertes Sozialdrama mit absolut überzeugender Besetzung! Pressestimmen: "Erschütternd, berührend, großartig!" NZZ "Rau, überschwänglich und absolut fesselnd!" LOS ANGELES TIMES "Einer der besten und rauesten Filme aller Zeiten über Kindheit!" ROLLING STONES | |
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