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SchulKinoWochen Hessen 2019:

Königin von Niendorf

Ein im besten Sinne schnörkelloser Kinderfilm; liebevoll, zurückhaltend und realitätsnah erzählt.

Deutschland 2017,
Regie und Drehbuch: Joya Thome

Ohne Altersbeschränkung,
68 Minuten

Eintrittspreis: 3,50 Euro


Pfeil Nur am DO 28.3. um 09.00 Uhr


SchulKinoWochen Hessen 2019:

Bei den jährlich stattfindenden SchulKinoWochen wird das Kino zum Klassenzimmer! Schulen wird im Kino ein vielfältiges Programm aus unterrichtsrelevanten Filmen, Fortbildungen und zahlreichen Sonderveranstaltungen angeboten. Damit soll Filmbildung als eine grundlegende Kulturtechnik im Unterricht gefördert werden. Der Kinosaal dient dabei als Erlebnis- und Erfahrungsort. Schüler sollen sich hier mit den Besonderheiten des Mediums produktiv auseinandersetzen und lernen, damit kritisch und kompetent umzugehen.

Über den Film:

In Brandenburg haben gerade die Sommerferien begonnen, doch die zehnjährige Lea (Lisa Moell) fährt in diesem Jahr nicht wie sonst mit ihren Freundinnen ins Ferienlager. Überhaupt findet sie die anderen Mädchen in ihrer Schule zunehmend seltsamer. Und so kurvt Lea meist allein auf ihrem Fahrrad durch das Dorf und besucht den Musiker und Aussteiger Mark, der auf einem verwilderten Bauernhof lebt. Eines Tages beobachtet Lea bei einem ihrer Streifzüge fünf Jungs, die ein großes Ölfass über den Zaun der Farbfabrik hieven und mit ihrer Beute auf einem Fahrradanhänger davonrasen. Leas Neugier ist geweckt. Bei nächster Gelegenheit folgt sie den Jungs und entdeckt, dass sie auf einem kleinen See ein Floß gebaut haben. Doch das Floß ist Eigentum der Bande, und Mädchen sind da auf keinen Fall erlaubt. Lea will aber unbedingt in die Bande aufgenommen werden und macht eine Mutprobe. Und von da an scheint der Sommer voller Abenteuer zu sein.

Regisseurin Joya Thome nimmt in ihrem Spielfilmdebüt beinah schon einen dokumentarischen Blick ein, der ausschließlich Leas Sicht folgt. Sehr konsequent spielen denn auch ihre Eltern keine Rolle. Anders als der Musiker Mark (Mex Schlüpfer), der ein altes Landgut bewohnt und dort gern in einer Badewanne im Hof in der Sonne liegt und mit Lea Eis isst. Er ist so unabhängig wie sie, ein Lebenskünstler, der jedoch am finanziellen Abgrund steht.

Der Hof gehört im realen Leben Joya Thomes Vater, dem Filmemacher Rudolf Thome. Mag sein, dass es Joya Thomes autobiografischer Blick auf dieses Dorf ist, der den Film so bemerkenswert macht. In jeder Einstellung spürt man die Empathie, mit der sie an ihr Thema heranging. So werden Regenschauer zur unmittelbaren Naturerfahrung und die Sommernächte zu lakonisch inszenierter Idylle, untermalt von Liedern zwischen Leichtigkeit und Härte. Lisa Moell spielt Lea, wie sie stoisch und ohne eine offensichtliche emotionale Regung durch den Sommer gleitet. Nur am Ende, wenn sie vornewegradelt und die Jungenclique ihr folgt, da meint man, ein feines Lächeln wahrzunehmen.
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