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Eine spannende Dramödie ums Muttersein - ein echter Coup mit Clou, ernsthaft und witzig zugleich.

Tully

USA 2018,
Regie: Jason Reitman

Frei ab 12 Jahren,
96 Minuten

Eintrittspreis: 8,00 Euro,
ermäßigt: 7,00 Euro,
Kulturticket: 5,00 Euro


Nur noch einen Tag im Programm:

Pfeil SO 14.10. um 20.15 Uhr


Charlize Theron macht aus Marlo eine zunächst ganz normale Durchschnittsmutter. Zu Beginn spielt sie die Hochschwangere mit schwarzhumorigem Fatalismus, doch nach der Geburt mutiert sie endgültig zur Gefangenen ihrer Mutterrolle, vegetiert praktisch nur noch dahin in einem schier endlosen Kampf zwischen Wickeltisch, Windeleimern und Milchpumpen. Das alles spielt Charlize Theron mit beachtenswertem komischen Talent. Sie opfert sich auf und vernachlässigt dabei sich selbst, was nicht nur für ihren Körper, sondern auch für den Geist gilt. Von ihrer vormals noch deutlich sichtbaren Intelligenz sind nur noch Rudimente vorhanden. Erst die Freundschaft zu Tully und die lockeren Gespräche mit der jungen Frau, die beinahe ihre Tochter sein könnte, wecken wieder die Lebensgeister in ihr. Dank Tully und ihrer unkomplizierten, direkten Art ist Marlo in der Lage, Hilfe anzunehmen. Die unkonventionelle Tully, die auch schon mal ungeniert den Kühlschrank ihrer Auftraggeberin plündert, entpuppt sich als eine Art besonders wirksame Arznei für Marlo. Aber jedes Medikament, das etwas bewirkt, hat bekanntlich auch Nebenwirkungen und Spätfolgen …

Mackenzie Davis spielt die Tully mit viel jugendlicher Frische und Cleverness, dabei wirkt sie sehr natürlich und voller Selbstvertrauen. Gegen dieses im besten Sinne moderne Mädchen wirkt Marlo deutlich älter, als sie ist. Das so zu spielen, erfordert viel Mut, und Charlize Theron zeigt auch hierbei und nicht nur in der Entwicklung, die Marlo durchmacht, zu welcher facettenreichen Darstellung sie fähig ist. Das Zusammenspiel der beiden Frauen funktioniert bestens.

Die oscargekrönte Drehbuchautorin Diablo Cody beweist auch in ihrer dritten Zusammenarbeit mit Jason Reitman als Regisseur nach JUNO und YOUNG ADULT, dass sie realistische, starke Frauenrollen mit viel Sensibilität und einem scharfen, manchmal angenehm boshaften Blick auf unbequeme Lebenswahrheiten gestalten kann. Vielleicht ist TULLY ihr witzigster, sicherlich aber ihr reifster Film. Denn hier geht es weniger um eine postpartale Depression, besser bekannt als „Babyblues“, sondern vielmehr um eine ausgewachsene Lebenskrise, eine Midlife-Crisis vom feinsten.
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