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In einer eleganten Mischung aus leidenschaftlichem Tanzfilm und einfühlsamer Biopic erzählt Regisseurin Icíar Bollaín die wahre Geschichte des afrokubanischen Ballett-Stars Carlos Acosta.

Yuli

Kuba, Großbritannien, 2018
Regie: Iciar Bollain

Frei ab 6 Jahren,
110 Minuten,
Prädikat: besonders wertvoll

Eintrittspreis: 7,50 Euro,
ermäßigt: 6,50 Euro,
Kulturticket: 4,50 Euro


Mittwoch ist Originaltag:



Pfeil MI 27.3. um 19.30 Uhr

in der spanischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.



In den Straßen von Havanna aufgewachsen, hat Carlos auf diesem Pflaster die Schule des Lebens besucht. Doch erst sein Vater, der als Sohn einer Sklavin auf den kubanischen Zuckerrohrfeldern aufwuchs, erkennt das außergewöhnliche Talent seines Sohnes, den er nach dem afrikanischen Kriegsgott nur Yuli nennt. Denn Yuli kann etwas, das nur wenige in seinem Alter schon so gut können: Er kann tanzen, als hätte er nie etwas anderes getan. Obwohl Yuli gar nicht will, schickt sein Vater ihn auf die staatliche Ballettschule und schreckt nicht vor harten Methoden zurück, als sein Sohn die Ausbildung abbrechen will.

Er landet im Internat in Pina del Rio. Heimweh und Einsamkeit fressen ihn fast auf. Traumatisiert durch die Prügel seines Vaters, der sich nicht anders zu helfen weiß, zerbricht er fast. Aber dank seiner verständnisvollen Lehrerin findet er doch noch Zugang zum Tanz. Aus Zwang wird Zuflucht. Als 16jähriger gewinnt er die Goldmedaille beim Pix de Lausanne. Das Royal Ballett holt den 18jährigen (Keyvin Martínez) nach London. Der Beginn einer einzigartigen Karriere, die er zeitweise nach einer Verletzung wieder aufs Spiel setzt. Denn sein Lebenshunger ist nach all den Jahren eiserner Disziplin ungestillt. Doch trotz des Ruhms hat er eines nie vergessen: Wo seine Wurzeln liegen.

Klassisches Ballett begeistert nicht jeden. Doch die wahre Geschichte des afrokubanischen Ballett-Stars Carlos Acosta, der sich aus einem bescheidenen Vorstadtviertel Havannas auf die Bühnen der Welt tanzt und zum ersten schwarzen Romeo avanciert, berührt. Die inszenierten Sequenzen, in denen der Zuschauer Acosta als Tänzer erlebt, faszinieren.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann und Drehbuchautor Paul Laverty sowie Carlos Acosta schlägt die spanische Regisseurin Icíar Bollaín einen kunstvollen Bogen über drei Phasen der kubanischen Geschichte. Angefangen von der Kindheit Acostas in den 1980er-Jahren, als der karibische Sozialismus noch in voller Blüte stand, über die komplizierten Jahre der „Sonderperiode“ nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bis hin zur Gegenwart. Zudem erinnert die brillante Erzählstruktur und Bildgestaltung an die wunderbaren Tanzfilme ihres Landsmann und Altmeister Carlos Saura. Unterstützt von den ausgezeichneten kubanischen Schauspielern wie Yerlín Pérez, den kubanischen Choreographie-Veteranen und last but not least dem spektakulären Debüt des jungen Edlison Manuel Olbera Núñez gelingen die Übergänge von Fiktion zu beindruckenden Tanzszenen.


Autor: Luitgard Koch
Mit freundlicher Genehmigung von
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