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Deutscher Filmpreis 2020:

Die Känguru-Chroniken reloaded

Die Verfilmung des Bestsellerromans von Marc-Uwe Kling erzählt schräg und witzig die Geschichte eines ungleichen Duos aus Kleinkünstler und Känguru.

Deutschland 2020,
Regie: Dani Levy

Ohne Altersbeschränkung,
92 Minuten

Kino günstig:
Nur 6,00 Euro Eintritt


Pfeil SA 10.10. und SO 11.10. um 15.00 Uhr


Eines Tages steht es plötzlich vor Marc-Uwes Tür: ein Känguru (gesprochen von Marc-Uwe Kling), seines Zeichens Kommunist und ganz verrückt nach Pfannkuchen. Erst möchte es sich nur Eier ausborgen. Anschließend Milch, einen Schneebesen, den Herd und schließlich zieht es mit Sack und Pack bei seinem Nachbarn ein. Aus einer Zweckgemeinschaft wird eine Freundschaft, denn schon bald stellen Marc-Uwe (Dimitrij Schaad) und das Känguru fest, dass sie einen gemeinsamen Feind haben: den rechtspopulistischen Immobilienhai Dwigs (Henry Hübchen), der das Wohnviertel der beiden abreißen und das Prestigeprojekt eines Wolkenkratzers darauf errichten will. Gemeinsam mit ihrer Nachbarin Maria (Rosalie Thomass), in die Marc-Uwe heimlich verliebt ist, schmieden er und das Känguru einen Plan, wie sie Dwigs zu Fall bringen können und dann noch einen zweiten, weil Marc-Uwe den ersten nicht verstanden hat. Und noch einen dritten, weil der zweite nicht funktioniert hat.
Doch damit alles gelingt, müssen sie sich nicht nur einer Horde gewaltbereiter Nazis entgegenstellen, sondern auch schon mal ein teures Auto in einem Pool versenken. Eine Reihe abstruser Ereignisse nimmt ihren Lauf.

Ein Film wie dieser steht und fällt natürlich auch damit, wie überzeugend das Känguru gestaltet ist. Mit einem Wort: brillant. Was die Münchner Effektschmiede Trixter, die auch schon für verschiedene Marvel-Produktionen tätig war, hier abgeliefert hat, ist einfach grandios. Der Bewegungsablauf, vor allem aber auch die Mimik des Kängurus sind in jeder Einstellung überzeugend. Man zweifelt niemals an der Existenz des Beuteltiers und wird so direkt in die absurde Welt des Films hineingezogen.
„Die Känguru-Chroniken“ ist in erster Linie ein Spaßfilm für Fans, aber auch für all jene, die bisher noch keine Berührungspunkte mit Marc-Uwe und seinem Mitbewohner hatten. Der Film setzt auf Humor, der Unterbau ist aber durchaus ernst und in seiner satirischen Art beißend. Und das längst nicht nur, wenn das Logo der rechtspopulistischen Partei an die AFD erinnert, das Akronym AZD aber für „Alternative zur Demokratie“ steht. In der Umsetzung von einem akustischen bzw. literarischem Medium zu einem des Sehens geht die Essenz nicht verloren. Im Gegenteil, der anarchische Sinn für Humor, der auch Gags durchzieht, bei denen Verfechter des guten Geschmacks vielleicht die Nase rümpfen, ist das erhebend Frische an diesem Film.

Autor*in: Antje Wessels und Peter Osteried
Mit freundlicher Genehmigung von
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